SLG bewegt – und verbindet
Unser Projekt hat inzwischen auch das Interesse von Rundfunk und Fernsehen erreicht.
Am Volkstrauertag wird der Millionen Kriegsopfer gedacht. Aus diesem Anlass besuchte ein Fernsehteam des SWR das Kreisberufsschulzentrum (ehemals Helene-Weber-Schule) in Bad Saulgau.

Ysselsteyn in den Niederlanden. Schon allein die Dimensionen sind überwältigend:
Fast 32.000 Kriegstote sind hier auf einer Fläche von 28 Hektar bestattet.
Foto: Christiane Deuse
Acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs können nur noch wenige Zeitzeugen von den Geschehnissen dieser schweren Zeit berichten.
Doch Erinnern bedeutet mehr als Gedenken. Eine lebendige Erinnerungskultur verbindet Generationen, macht Geschichte greifbar und trägt dazu bei, aus Vergangenem zu lernen. Sie fördert historisches Bewusstsein, sensibilisiert für Entwicklungen der Gegenwart und stärkt das Verständnis für demokratische Werte, die unser Zusammenleben maßgeblich prägen.
Eine eindrucksvolle Möglichkeit der persönlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte bietet der Besuch einer Kriegsgräberstätte – ein Ort des Gedenkens, der zum Nachdenken anregt und den Wert von Frieden und Menschlichkeit auf eindringliche Weise erfahrbar macht.

Begegnung mit der Geschichte - Ysselsteyn als lebendiger Lern- und Erinnerungsort
Foto: Wolfgang Jung

Für Frieden, für Freiheit, für ein Europa, das nie wieder in Trümmern enden darf.
- Dr. Thomas Wilk, Regierungspräsident, Köln -

Mary Gelder, Mitinitiatorin Projekt "Aus dem Grau der Kriegszeit", Arbeitsgruppe SLG

Markus Barg-Rothmund, Lehrer an der Kreisberufsschule Bad Saulgau

Seminarteilnehmer Daniel Graf suchte im Besucherzentrum von Ysselsteyn nach einem vertrauten Namen: Otto Neumann.
Tatsächlich fand er seinen Ururgroßvater – gefallen mit 44 Jahren in den Niederlanden. Bis dahin wusste niemand in der Familie von seinem Verbleib.
Diese persönliche Entdeckung hinterlässt einen tiefen Eindruck und zeigt, wie unmittelbar Begegnungen mit der Vergangenheit bis heute wirken können.

Wie nachhaltig die Auseinandersetzung mit Geschichte sein kann, zeigt Lola Schlewek. Sie plant nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ysselsteyn – ein Zeichen dafür, dass das Projekt weit über die eigentliche Schulwoche hinaus Wirkung entfaltet.
Bei der Auftaktveranstaltung in der Helene-Weber-Schule am 29. September 2025 waren neben Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan auch Mitglieder der Arbeitsgruppe SLG - Mary Gelder, Michael Skuppin, Anca und Wolfgang Jung anwesend.
Foto: Janine Lehleiter
Im kommenden Jahr werden Schülerinnen und Schüler aus Bad Saulgau wieder nach Ysselsteyn reisen. Wie bereits in diesem Jahr sollen kreative Freiräume entstehen, um das Erlebte zu verarbeiten – auch in künstlerischer Form.
Auch bei der nächsten Studienfahrt werden Markus Barg-Rothmund und Michael Ulrich das Projekt begleiten. Für die geplante Woche im Mai 2026 besteht bereits Kontakt zu einer niederländischen Partnerschule, mit der gemeinsame Aktivitäten vor Ort geplant sind. Über das Programm ERASMUS+ können zudem EU-Fördermittel genutzt werden.
Viele Monate der Ideenfindung, Planung und intensiven Vorbereitung liegen hinter der Arbeitsgruppe SLG, die in Kooperation mit dem Seminarkurs der Helene-Weber-Schule ein außergewöhnliches Motto ausgerufen hat: „Friedhof statt Klassenzimmer“!

warum das auch heute noch wichtig ist!
Das war der Leitsatz der Projektwoche. Die Reise wurde von Lehrkräften der Helene-Weber-Schule, Markus Barg-Rothmund und Michael Ulrich, sowie Mitgliedern der Arbeitsgruppe SLG begleitet. Das von der Arbeitsgruppe SLG zusammengestellte Programm war umfangreich und bemerkenswert. Es ging weit über die Kriegsgräberstätte hinaus und reichte vom Feiern des „Königstages“ über Exkursionen zum KZ Herzogenbusch (Kamp Vught), Freiheitsmuseum Groesbeek und zu der ältesten Stadt der Niederlande, Nijmegen.
Foto: © Fons van Bindsbergen
Begleitet wurde die Exkursion von Anca und Wolfgang Jung mit Kunst und Fotografie. Michael Skuppin inspirierte mit Eigenkompositionen über Krieg und Frieden.
An Kreativtagen wurde ein Triptychon erarbeitet.
MUT Stop zu sagen! Nie wieder Krieg, nie wieder Tote!
Wir wollen in FREIHEIT leben, ohne Stacheldraht - nicht eingesperrt!
Blumen als Symbole der Erinnerung - Vergissmeinnicht, Mohn- und Kornblume: die Blüten stehen für das Gedenken an Kriegstote weltweit.
In Deutschland ist es das Vergissmeinnicht, im englischsprachigen Raum die Mohnblume, in Frankreich die Kornblume. VERBINDUNG
Unsere Klassenfahrt nach Ysselsteyn ist zu Ende – eine intensive Woche voller Begegnungen, Gesprächen und gemeinsamer Erinnerungsarbeit. Zwischen den Gräbern von über 32.000 Gefallenen wurde uns klar, wie nah uns Geschichte kommen kann. Wir haben gelacht, diskutiert, gelernt und vor allem verstanden, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen.

Ein riesengroßes Dankeschön geht an die Arbeitsgruppe „SLG“, die diese besondere Fahrt möglich gemacht hat. Ohne euer Engagement, eure Planung und euer Herzblut wäre diese Woche nicht das gewesen, was sie war!
Was zu Beginn unserer Spurensuche undenkbar war, ist zur schrecklichen Realität geworden – die Geschichten hinter der Geschichte sind aktueller denn je.
… die ersten Impulse kamen 2019 aus den Niederlanden – im Frühjahr 2023 ging die SLG-Trilogie in Druck.
Es war für uns alle eine spannende Zeit: Wird es uns gelingen, mit unserer Saulgauer Spurensuche viele Leser – auch die 'jungen‘ – für unser beladenes Thema zu sensibilisieren?
Das unfassbare Kriegsgeschehen der letzten zwei Jahre zeigt eindringlich, wie wichtig es ist, daran zu erinnern, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Vielleicht haben wir gerade deshalb so viele erreicht!
Inzwischen ist die Auflage fast vergriffen.
Aus der 

ZUSAMMEN gehen wir mit dem Seminarkurs Geschichte der Helene-Weber-Schule in Bad Saulgau im April 2025 nach Ysselsteyn!
Die neu formierte Arbeitsgruppe SLG
– Anca und Wolfgang Jung, Michaela Deiglmayr, Conny Scheck und Mary Gelder –
werden sich auch weiterhin ehrenamtlich für das Nicht-Vergessen einsetzen.
„Vom Klassenzimmer auf den Friedhof: Schluss mit dem Wegschauen“
Was haben wir aus der Geschichte gelernt? In Bad Saulgau führte ein bewegendes Gespräch über die Lehren aus der Vergangenheit zu neuen Ansätzen der Erinnerungsarbeit.
Quelle: Schwäbische Zeitung | 12.05.2025
Schauen Sie sich hier eine Zusammenfassung
unseres Projekts an


Menschen, deren Lebenswege sich in Saulgau kreuzen und kreuzten, erzählen uns ihre Geschichten:
Es sind authentische Zeitzeugen-Berichte, Erinnerungen an ihre Kindheit während des Krieges, die nun aus der Perspektive des Erwachsenen betrachtet werden - ein sehr persönliches und somit auch „menschliches“ Erleben.
Diese Lebenserinnerungen sind nicht nur wertvolle Zeitdokumente eines bisher kaum beachteten Kapitels der Bad Saulgauer Stadtgeschichte, sondern sie spiegeln auch unsere heutige Gesellschaft wider, die vom Schicksal dieser Generation mitgeprägt wurde.
Wohin am Ende ideologische Verleitung und falsche Worte führen, das kann man nirgendwo besser nachvollziehen als auf einer Kriegsgräberstätte wie Ysselsteyn/Niederlande.
Krieg, das ist nichts, wovon man nur in Geschichtsbüchern liest oder in Erzählungen der Großeltern hört – das Thema Krieg ist leider brandaktuell:
Der Ruf nach Frieden ist heute wohl aktueller denn je –
Sie können unsere reich bebilderte Trilogie für 50 EUR in der "Schwaaz Vere-Buchhandlung" (Hauptstraße 54), bei der "Aral-Tankstelle" (Herbertinger Straße 1) und im "Stadtarchiv" (Kaiserstraße 58, Di. und Mi. 8-12 Uhr) kaufen.
Ebenso ist eine Bestellung der Trilogie weiterhin möglich (info@arbeitsgruppe-slg.de).
Bestellungen für die Bücher mit einer Zahlung von 50 Euro je Dreiteiler müssen über das Konto bei der
Volksbank IBAN: DE33 6509 3020 0055 9060 01 - Arbeitsgruppe SLG - Spuren Lebendig Gemacht - erfolgen. (BIC: GENODES1SLG)
Der Verwendungszweck lautet: Buchbestellung und bitte Name und Adresse der Auftraggeber angeben, um Ihnen die reservierte Edition aushändigen zu können.
Gegen eine Einzahlung von 57 EUR versenden wir auch die Trilogie. Senden Sie uns dazu eine E-Mail mit der gewünschten Anschrift und überweisen Sie parallel dazu den Betrag.
Gerne lassen wir Ihnen einen Geschenkgutschein für schon bezahlte Trilogien zukommen.
Sollten Sie bereits einen Gutschein haben, können Sie diesen im Stadtarchiv einlösen!

© Bild: Anca Jung / Layout: MIOS DESIGN!
Michael Skuppin führt die Teilnehmer zu ausgewählten Orten in Bad Saulgau, die in den Zeitzeugenerinnerungen
eine Rolle spielen und erzählt dazu die „Geschichten hinter der Geschichte“.
Manche Örtlichkeiten sind immer noch vorhanden - andere werden den Teilnehmern durch alte Aufnahmen vor Augen geführt.
Der Erzähl-Spaziergang zu den historischen Plätzen ist ein Versuch, Geschichte nachvollziehbar zu machen:
Alle Geschichten haben sich hier in unserer Stadt ereignet!
Tauchen Sie in die Geschichten hinter der Geschichte ein.
Arbeitsgruppe SLG
Stadtarchiv Bad Saulgau
Maria M. Gelder
Öffnungszeiten: Di u. Mi v. 8 - 12 Uhr