Arbeitsgruppe Bad Saulgau

Rückblick - 4. Lesestation

Im Rahmen des Buchprojekts „Geschichten hinter der Geschichte“ finden in lockerer Folge Leseabende statt, an denen Erinnerungen von Saulgauer Seniorinnen und Senioren die Zeiten vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg lebendig werden lassen.

- am 25. September im Moosheimer Gasthof Adler -

Karl Michelberger, Manfred Restle und Georg Blaser erinnern sich an ihr Aufwachsen in Kriegszeiten.

Moosheimer Gasthaus Adler

Foto u. Text: Monika Fischer

Mit dem früheren Gasthaus Adler in Moosheim wurde für die vierte Lesung erneut ein interessantes Ambiente gefunden. Wer noch vor wenigen Jahren Moosheim durchstreifte, dem dürfte ein heruntergekommendes Gebäude gegenüber der Kirche aufgefallen sein, der ehemalige Gasthof „Adler“. Das einst beliebte „Wirtshaus“, das auch eine Brauerei besaß, war im Laufe der Jahre eher zu einem Schandfleck geworden als zu einem vom Denkmalamt geförderten Ambiente.

Bevor es der Spitzhacke zum Opfer fiel, haben die Architektin Corinna Wagner und der Bauingenieur Jürgen Schulze – Lorch das Areal erworben. Ein Glücksfall für Moosheim, denn mit viel Liebe und Sachkenntnis verwandeln die beiden es Zug um Zug in ein Schmuckstück. Jetzt sind die Arbeiten soweit gediehen, dass im früheren Schankraum Veranstaltungen stattfinden können. Diesen stellten die Eigentümer gerne für die vierte Lesung von „Geschichten hinter der Geschichte“ zur Verfügung, die am Sonntag, 25. September 2022 eine solch große Zuhörerschaft in den „Adler“ zog, dass die Räumlichkeiten aus den Nähten zu platzen drohten.

Diesmal ging es um Einblicke in die Aufzeichnungen von Zeitzeugen aus Bad Saulgaus Teilort Moosheim und Umgebung. Ab 16.00 Uhr stellte Monika Fischer die Erinnerungen von Karl, „Karle“ Michelberger vor, der die ersten Kriegsjahre „mit viel Auslauf und Freiheit“ in der am Stadtrand von Bad Saulgau gelegenen Wolfenmühle verbrachte. Manfred Restle, zeitweise Lehrer am hiesigen Störck-Gymnasium, warf Blicke auf seine Zeit in Nonnenweiler, schilderte die Lebensumstände im Dorf und erzählte von Kinder-und Jugendjahren, die er als Sohn evakuierter Eltern im Ort verbracht hatte. Beide Zeitzeugen waren vor Ort, ebenso wie der 91-jährige Georg Blaser. Stadtarchivarin Mary Gelder nahm im Dialog mit ihm Bezug auf seine Erinnerungen, die er bereits im Vorfeld für einen Bericht beigesteuert hatte. Sie las auch aus den Aufzeichnungen von Johann Reuter, dem Vater des augenblicklichen Ortsvorstehers Alfons Reuter, der sich ebenfalls noch lebhaft an die Kriegstage in und um Moosheim erinnerte.

PS: Einen Tag nach der Lesung ist Georg Blaser plötzlich verstorben. Wir erinnern uns gerne daran, ihn noch im „Adler“ getroffen zu haben.


Impressionen

Fotos: Michaela Deiglmayr

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